Kolumne: Frau Muggli und die schlechten Tage

Golfsuisse 04-15

Frau Muggli und die schlechten Tage

Frieda Muggli hat jetzt noch einmal durchblicken lassen, dass ihr Mann, wenn es bei ihm mal nicht so gut laufe (also praktisch immer), dazu neige, weinerlich zu vermelden, dass er halt «einen schlechten Tag» habe und dass er «normalerweise viel besser» spiele. Jetzt mal unter uns: Derlei Informationen sind natürlich komplett überflüssig. Schliesslich sieht jeder im Flight, was gespielt wird. Ausserdem erkennen die, die viel golfen, sofort, ob einer einen schlechten Tag hat oder ob der bejammerte Tag in Wirklichkeit ein ganz normaler ist – und er oder sie es ganz einfach nicht besser kann. Aber gell, man spielt ja auch nicht immer sein Handicap.

Die European Golf Association ermittelte, dass durchschnittliche Golfer, also jene mit einem Handicap von 18 und höher, pro Runde im Schnitt fünf Schläge über ihrer Vorgabe liegen. Ich erklär’s rasch «strokemässig»: Nehmen wir an, ein Golfer hat ein Handicap von 20 und das Par des Platzes beträgt 71 Schläge. 71 plus 20 macht 91. Plus eben diese fünf Schläge gleich 96. Eine 96er-Runde ist bei jemandem mit Handicap 20 also absolut okay. Die meisten Golfer spielen ihr eigenes Handicap übrigens nur jede zehnte Runde.

Vor diesem beruhigenden Hintergrund macht es natürlich durchaus Sinn möglichst fleissig zu spielen. Mal geht man halt rauf und mal runter. Es ist bloss ein Spiel. Zurück zum schlechten Tag. Als Faustregel gilt: Je niedriger das Handicap eines Spielers, desto grösser sein Verständnis gegenüber «schlechten Tagen». Selbst Lowhandicapper (vor allem Pros) kochen auch bloss mit Wasser. Und sie wissen, dass die «Bad Hair Days» zum Golf gehören wie die «Baddorro»-Zigarren und der güldene «Gartiéé»-Chugélschribär zu Hausi Lüteneggär. Voilà, voilà. Es gibt sie halt, diese vermaledeiten Tage, an denen kein Drive kommt, kein Eisen fliegt, das Strandwedge strandet und der Putter eiskalt bleibt. Das ist ganz normal. Es gibt die gefälligen Tage, an denen jeder Putt auf rätselhafte Art und Weise fällt.

Und es gibt die anderen, die ganz ohne Fortune sind. Leider. Klar, wenn sich jemand grad mitten in einer wüsten Kampf-Scheidung befindet, an der Börse zwei, drei Millionen verspekuliert oder eine Bankfiliale ausgeraubt hat, dann kann der sich bestimmt nicht so konzentrieren wie jemand, der ausgeschlafen ist und königlich gefrühstückt hat und jetzt putzmunter am ersten Tee erscheint. Wüstes Nesselfieber, Rückenschmerzen (LW 4 und 5), die Vogelgrippe (H7N9) oder ein schweres Lungenemphysem sind auf der Runde die zweitbesten Begleiter, keine Frage. Golf ist ein Spiel, das man am besten vergnügt geniesst. Nur wer unbelastet und entspannt an den Ball tritt, kann ihn auch unverkrampft schlagen.

Aber klar, wenn dir deine Frau gesteht, dass sie ein Verhältnis mit der Frau deines besten Freundes hat, mit der du eigentlich nach Kolumbien durchbrennen wolltest, musst du schon ziemlich hartgesotten sein, um dein Handicap zu spielen. Ein Hole-in-one hingegen läge selbst in solch biorhythmisch suboptimalen Situationen immer easy drin, meint Frau Muggli.


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